März 2024

Frühlingsgefühle

Der Frühling gilt nach wie vor als beliebteste Jahreszeit, um den Bund für’s Leben zu schließen. Brautschleier und Blumenkronen wie das Objekt des Monats sind seit der Antike wichtige Attribute der jungen Frau, die in den Stand der Ehe tritt.

Die weiße Farbe des Schleiers verwies auf die Jungfräulichkeit und Reinheit der Braut, ebenso wie der Blumenkranz. Die vorliegende Krone aus Draht wurde mit künstlichem Grün und kleinen weißen Blüten aus Stoff umwickelt, die an Myrteblumen erinnern. Myrte war seit der Antike ein Symbol für Jungfräulichkeit und ewige Liebe. Der Myrtenkranz tauchte in Deutschland im 16. Jahrhundert auf. Dem Brauch folgend sollte die Braut nach der Hochzeit einen Zweig aus ihrem Kranz in die Erde setzen und bewurzeln lassen. Das Gedeihen der Pflanze wurde als Symbol für die Ehe und Liebe des jungen Ehepaares gedeutet.

Das Objekt des Monats wurde in den 1920er Jahren von einer jungen Altenstädter Braut der 1920er Jahre getragen. Auf dem, ebenfalls im Museum im Alten Bau erhaltenen dazugehörigen Hochzeitsfoto, ist die Braut ganz in schwarz gekleidet. Während im Adel und der Oberschicht bereits seit dem 19. Jahrhundert vermehrt in weiß geheiratet wurde, trugen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen der Mittel- und Unterschicht zur Hochzeit ist bestes, meist schwarzes Sonntagskleid.

 

Brautschleier und –krone

Geislingen-Altenstadt, 1920er Jahre

Museum im Alten Bau